Am 5. Juni 2019 gastiert Sebastian Freitag im Rahmen der Konzertreihe „30 Minuten Orgelmusik“ an der großen Ott-/Schuke-Orgel in der Lippstädter Marienkirche. Das Konzert beginnt bei freiem Eintritt wie gewohnt um 16.30 Uhr.
Zur Eröffnung erklingt die berühmte Chaconne aus der Partita d-moll für Violine solo (BWV 1004) von Johann Sebastian Bach in einer Orgelbearbeitung von Thomas Meyer-Fiebig. In der Geigenliteratur gilt diese Chaconne als eines der technisch schwierigsten Werke, aber auch sämtlicher, zur Zeit Bachs denkbarer kontrapunktischer Einfallsreichtum ist hier vereint. So ist es nicht verwunderlich, dass im Laufe der Zeit zahlreiche Transkriptionen für verschiedenste Instrumentierungen entstanden sind und sich die Aufführung großer Beliebtheit erfreut.
Auf die berühmte Chaconne folgen Choralvariationen über das Lied „Helft mir Gottes Güte preisen“, komponiert von Karl Höller (1907-1987). Dieser entstammte einer traditionsreichen Kantorenfamilie. Er selbst war als Organist, Komponist und Hochschullehrer tätig. Waren seine Werke einige Jahrzehnte in Vergessenheit geraten, besteht seit Beginn des 21. Jahrhunderts ein neu erwachtes Interesse an seinem Schaffen.
Mit der Fantasie über „Lobe den Herren“ von Karl Walter (1892-1983) schließt Sebastian Freitag das Konzert. Auch Karl Walter wurde in eine Kirchenmusikerfamilie hineingeboren. Er erlernte zunächst das Orgelbauhandwerk bei der Firma Klais in Bonn, fühlte sich aber der Kirchenmusik stärker verbunden. Walter arbeitete als Komponist, war lange Jahre Domorganist am Wiener Stephansdom und lehrte zudem an der Wiener Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst.
Sebastian Freitag, studierter katholischer A-Kirchenmusiker und Konzertorganist, ist seit 2013 Dekanatskirchenmusiker des Dekanats Paderborn. Zuvor wirkte er 2 Jahre als Interims-Domorganist am Hohen Dom zu Paderborn. Seit dem Wintersemester 2017 hat Sebastian Freitag einen Lehrauftrag für Orgel an der Universität Paderborn. CD-Aufnahmen, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie Konzerte im In- und Ausland runden seine Tätigkeit ab.