Gesichter, die Geschichten erzählen -Unter dem Titel „Porträts“ stellt Gero Troike einen Teil seiner Werke im Schiefen Turm aus

Soest. Man kann es sich einfach machen und Künstler in zwei simple Kategorien einteilen: Da sind zum einen die unnahbaren, die über den Dingen zu schweben und in einer anderen Welt zu leben scheinen. Und da sind die volksnahmen, die den Kontakt zum Publikum und damit den Dialog suchen.

Ganz so einfach aber ist es nicht. Und manchmal gibt es auch so etwas wie eine Mischform aus diesen beiden (Kunst)Welten.  Gero Troike ist so ein Fall. Zum einen lebt er mit seiner Frau Angela  in der absoluten Abgeschiedenheit in den Tiefen des Arnsberger Waldes; und zwar so abgeschieden, dass nicht einmal Fuchs und Hase hier gute Nacht sagen. Aber dann sucht Troike auch immer wieder den Weg in die Öffentlichkeit, öffnet sich und präsentiert seine Werke einem breiten Publikum.

Eine ganz besondere Werkschau des im Erzgebirge geborenen Künstlers ist zurzeit im Schiefen Turm  unter dem Titel „Porträts“ zu sehen. „Meine Bilder“, sagt der 74-Jährige, „zeigen immer Menschen, mit denen ich zu tun habe. Ich habe noch nie ein Bild aus reiner Fantasie gemalt.“ Selbst seine Stillleben haben stets ein reales Vorbild: „Meist baue ich mir das vorher auf. Ich studiere gerne die Dinge, die mich umgeben.“

So entstehen  Bilder, die von einer beeindrucken Detailgenauigkeit sind und häufig die Stimmung und das Licht, das gerade in diesem einen Moment herrschte, einfangen und widergeben. Troike: „Wichtig ist, dass man guckt, was man seht. Man braucht dabei auch eine gewisse Naivität und darf nicht zu schlau sein.“

Diese Beobachtungsgabe hat der Künstler  hat auch bei seinen Besuchen in verschiedenen Seniorenheimen feinfühlig ein- und umgesetzt. Dadurch sind ganz wunderbare Porträts dort lebender Menschen entstanden. „Ich finde es faszinierend, die Lebensgeschichten dieser Menschen, die sich in ihren Gesichtern oder auch Händen abzeichnen, wiederzugeben. Diese Gesichter erzählen Geschichten. Das sind Projekte, die mitten aus dem Herzen kommen.“

Die Ausstellung im Schiefen Turm ist bis zum 15. Juni geöffnet, und zwar montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung: „02925/655.