Die eigene Stadt zum sicheren Hafen erklären - Presbyterium fordert Stadt auf, der SEEBRÜCKE beizutreten

Erstellt am 24.07.2019

Die Tür des Gemeindezentrums ist offen für Menschen, die Sicherheit suchen.

Werl. Aktuell gehören 82 Städte, Kommunen und Gemeinden in Deutschland, darunter 19 in NRW, zur Initiative SEEBRÜCKE. Seit Juli 2018 haben sie sich mit den Forderungen der SEEBRÜCKE solidarisch erklärt. Sie definieren sich als sichere Häfen für geflüchtete Menschen, stellen sich gegen die Abschottungspolitik Europas und erklären sich bereit, mehr Geflüchtete aufzunehmen, als die bundesweite Quote fordert.
Im Bereich des Ev. Kirchenkreises Soest-Arnsberg gehören Arnsberg, seit September 2018, und Brilon seit Oktober 2018, Meschede seit Februar und Olsberg seit März 2019 dazu. Die Ev. Kirchengemeinde Werl fordert den Rat der Stadt Werl auf, sich ebenfalls dieser Initiative anzuschließen. In einem Offenen Brief, unterschrieben von Pfarrer Christoph Lichterfeld, macht das Presbyterium seine Meinung klar: Auf dem Kirchentag in Dortmund haben sie an vielen Veranstaltungen teilgenommen, die das Schicksal der unzähligen Flüchtlinge und Toten im Mittelmeer vor Auen rief. Es teilt die Auffassung der Ev. Kirche in Deutschland, dass das Sterben im Mittelmeer beendet und ein europaweiter Verteilmodus für die Geretteten als Notlösung entwickelt werden muss. Es fordert den Rat auf, sich mit Menschen auf der Flucht und mit den Zielen der SEEBRÜCKE solidarisch zu erklären, sich aktiv gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung einzusetzen und zusätzlich zur bundesweiten Verteilquote Geflüchtete aufzunehmen. (Der Offenen Brief im Wortlaut.)
Die Ev. Kirchengemeinde Werl steht selbst gerade vor der Beendigung eines erfolgreich verlaufenen Kirchenasyls, das sie einer pakistanischen Frau und ihren Kindern gewährte. Damit verhinderte sie die Rückführung der Familie ins europäische Ankunftsland, wo ihr ein Leben in Unsicherheit drohte. Pfarrer Lichterfeld als Vorsitzender des Presbyteriums und andere Gemeindeglieder setzen sich intensiv dafür ein, dass die Mutter mit ihren Kindern in Werl eine neue sichere Heimat findet.