Die Notfallseelsorge gehört zur Psychosozialen Notfallversorgung von Betroffenen (PSNV-B); sie ist die „Erste Hilfe für die Seele". Sie wird Menschen zuteil, in deren Leben ein außerordentliches, belastendes Ereignis eingetreten ist. Das kann zum Beispiel der Tod eines Angehörigen sein, man wird Zeuge eines Unfalls oder ist selbst an einem Unglück beteiligt.
In diesen Fällen wird die Notfallseelsorge alarmiert und Notfallseelsorger kommen, um sich um diese Person oder auch um mehrere Personen zu kümmern: „Wir sind für Sie da, wir haben Zeit für Sie". Die Notfallseelsorge ist da, wenn die anderen Einsatzkräfte wieder gegangen sind, aber die belastende Situation weiter besteht.
Es ist eine Begleitung für die ersten Stunden nach dem Ereignis – solange, bis andere Unterstützung vor Ort ist (Angehörige oder Freunde).
Die Notfallseelsorge gibt es mittlerweile seit vielen Jahren und sie ist wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge. Sie ist fest in die Arbeit der Rettungsdienste eingebunden. Sie gehört einfach dazu, wie die ständig steigenden Einsatzzahlen belegen.
- Wie ist sie im Kirchenkreis Soest-Arnsberg organisiert ?
Der Kirchenkreis Soest-Arnsberg erstreckt sich über zwei Landkreise, dem Kreis Soest und den Hochsauerlandkreis. Da das öffentliche Rettungssystem von Landkreisen organisiert wird, gibt es einmal das System Soest (für den Kreis Soest) und das System Arnsberg (für den Hochsauerlandkreis). Diese Aufteilung ist auch im neuen Kirchenkreis beibehalten worden, unter anderem weil die Fläche des Kirchenkreises sehr groß ist (Soest-Arnsberg ist flächenmäßig der größte Kirchenkreis innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen).
Das System Soest arbeitet überwiegend mit ehrenamtlichen Notfallseelsorger/innen, die ihre Bereitschaftsstunden zumeist neben ihren normalen Tätigkeiten übernehmen, meist in der Freizeit. Zurzeit gibt es dreißig Aktive. Davon sind drei Pfarrer/innen, von denen einer im Auftrag des Kirchenkreises die Arbeit verantwortet.
Die Arbeit der Notfallseelsorge wird von einem dreiköpfigen Leitungsteam verantwortet: Gabriele Frerk-Westphal, Anna Gerbens und Andreas Greune.
Grundlage der Arbeit ist eine Vereinbarung des Evangelischen Kirchenkreis Soest -Arnsberg und der Katholischen Dekanate Lippstadt-Hellweg und Rüthen mit dem Kreis Soest.
Darin übernehmen die Kirchen die Verantwortung für die Notfallseelsorge, insbesondere das Angebot einer Rufbereitschaft rund um die Uhr an jedem Tag. (24/7)
Die Notfallseelsorger/innen tragen sich in den (Online) Dienstplan ein und übernehmen ganz oder teilweise Tagesschichten (8 bis 20 Uhr ) oder Nachtschichten (20 bis 8 Uhr). Die Bereitschaft erstreckt sich zwar über ganzen Kreis Soest, ist aber in zwei Regionen aufgeteilt.
Alarmiert werden sie über einen Melder (BOS-Funk), der zu einem Anruf bei der Leitstelle im Rettungszentrum führt. Dort erfahren sie weitere Details und übernehmen den Einsatz. Falls nötig, werden über die Leitstelle weitere Seelsorger angefordert.
Wenn der Einsatz beendet ist, erfolgt die Abmeldung bei der Leitstelle und es wird (meistens) ein Bericht verfasst.
Die EKvW hat Pfarrstellen für die Begleitung der Notfallseelsorgesysteme eingerichtet
Die Notfallseelsorger/innen treffen sich monatlich zum Austausch und zur Nachbesprechung der Einsätze - in der Regel im Rettungszentrum Soest.
Die PNSV-E (=Psychosoziale Notfallversorgung von Einsatzkräften, PSU) wird vom Kreis Soest verantwortet, dort gibt es eine eigene Leitung. Eine Zusammenarbeit fndet statt, da auch einige Notfallseelsorger/innen die notwendigen Ausbildungen für die PSU (Psychosoziale Unterstützung) haben.
Das System Arnsberg im Hochsauerlandkreis, also der ehemalige Kirchenkreis Arnsberg, hat eine andere Arbeitsweise bei der Alarmierung. Gelegentlich helfen sich beide System aus.
https://notfallseelsorge.ekvw.net/