Von der Erde zum Himmel und zurück

Erstellt am 26.08.2022

Dramatik, Gefühl und Himmelsweite beim Konzert der Philharmonie Südwestfalen in Grevenbrück

Johannes Bettac, Mezzosopranistin Dorothee Bienert, Philipp Solle und Annalena Hösel (v.l.n.r)

Grevenbrück. Das Programm, das die über 50 MusikerInnen in der Schützenhalle in Grevenbrück präsentierten, hatte es in sich: Gustav Mahler, Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Wagner an einem Abend! Dazu mit Werken, die sehr selten zur Aufführung kommen. Das war ein Leckerbissen für die über 100 Gäste des Konzertabends beim Spirituellen Sommers, der sich in diesem Jahr auf vielerlei Weise dem Thema „Himmel und Erde“ widmet.

Prof. Florian Ludwig von der Hochschule für Musik Detmold, deren Absolventen die Philharmonie Südwestfalen an diesem Abend dirigierten, führte kenntnisreich durch das Programm. Vieles von dem, was in der Musik zu hören war, ordnete er in seiner Moderation in die Lebensläufe der Komponisten ein.

Wagners „Faust-Ouvertüre“ macht den Anfang und das Orchester unter der energischen Leitung von Annalena Hösel löste ein, was Ludwig angekündigt hatte: Dass in diesem frühen Werk Wagner erstmals in seiner ganzen Pracht zu hören war. Leiser, innig aber in großer Präsenz kamen dann die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler unter der der Leitung von Johannes Bettac daher.

Die Mezzosopranistin Dorothee Bienert vermittelte mit Klarheit und großem Einfühlungsvermögen die Verzweiflung des abgewiesenen Liebenden. Ein Schicksal, das auch Mahler erlebt hatte. Mozarts „Jupiter Sinfonie“ führte die Gäste dann in die Weite des Himmels. „Mozart war dem Leben und der Erde verbunden, wie sonst kaum ein Künstler“, so Prof. Ludwig. Trotzdem oder gerade deswegen schrieb er diese göttliche, die Himmel bewegende Musik.

Philipp Solledirigierte das Werk souverän und sorgte zusammen mit dem Orchester für Gänsehautstimmung. Ein Riesenapplaus, bewegte und glückliche Gesichter im Publikum, Rosen, Sekt und anerkennende Worte vom Sebastian Sonntag, dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Lennestadt, waren der Dank für ein außergewöhnliches Musikerlebnis. „Sie haben uns heute viele musikalische Himmelsleitern aufgestellt“, freute sich auch Susanne Falk vom Team des Spirituellen Sommers.

Ein weiterer Dank ging an die Sparkasse Attendorn Lennestadt Kirchhundem, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Stadtmarketing Lennestadt, die Stadt Lennestadt, den Schützenverein Grevenbrück und die OT für die geleistete Unterstützung. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Reise zu Himmel und Erde im nächsten Jahr weitergehen soll!

Mezzosopranistin Dorothee Bienert und Dirigent Johannes Bettac präsentierten die "Lieder eines fahrenden Gesellen" von Gustav Mahler Fotos: Antonia Krihl