Schüler schenken Zeit

Erstellt am 03.06.2022

Cappel. Das Stift Cappel-Berufskolleg führt als einzige Schule ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ durch. Vor zwei Jahren waren es die Schülerinnen und Schüler selbst, die sich nicht nur im Unterricht mit Menschen mit Demenz beschäftigten wollen, sondern ihnen in einem Projekt begegnen und das theoretische Wissen und die Ideen konkret umsetzen.

Und so haben sie sich mit Schulleitung und Lehrenden um eine Förderung durch das Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ bemüht und diese auch im letzten Jahr bekommen.

Was ist seitdem entstanden? Zunächst musste ein Projektname gefunden werden. Das war schon ein spannender Prozess und am Ende wurde „Zeit & Wert Stift(en)“ Programm. Die Schuler*innen stiften ihre Zeit und möchten den Menschen Lebenswert und -qualität schenken.

Bei der Ideensammlung, was denn angeboten werden kann, wurde eine Aktivierungstasche konzipiert, die über das Berufskolleg bezogen werden kann.

Außerdem wurden Spaziergänge für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige angeboten. Durch die Corona-Pandemie konnten einige der Planungen (noch) nicht in die Tat umgesetzt werden. Allerdings ließen sich die Schüler*innen nicht entmutigen, sondern nahmen Videos von eigenen Spaziergängen auf, die vom Sofa aus mitgegangen werden können. Diese sind zu finden auf der Internetseite: www.stiftcappel-berufskolleg.de/zeit-wert-stiften/.

Geplant waren und sind öffentliche Veranstaltungen, die das Thema Demenz in die Öffentlichkeit bringen. Dafür haben die Schüler*innen auch einen Alterssimulator entwickelt, damit sich jede*r auch ein Bild von den körperlichen Veränderungen machen kann, die sich mit dem Alter einstellen können.

Was motiviert junge Menschen, so ein Projekt zu meistern? Antworten sind unter anderem: „Mich motiviert es, anderen Menschen zu helfen bzw. sie zu begleiten und Beistand zu geben“ oder „Ich möchte Ältere noch besser verstehen lernen“ oder „Ich möchte den Schulstoff auch praktisch ausprobieren.“

Mit den ersten Projekterfahrungen stellten die Schüler*innen auch fest: „Ich tue etwas für andere und habe selber Spaß.“ Mit solchen Erfahrungen im Rücken werden die kommenden zwei Jahre sicherlich eine spannende Reise werden - für die Menschen, die die Angebote nutzen, aber auch für die Schüler*innen.

 

In einem Alterssimulator kann jeder selbst die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, wenn man älter geworden ist.