Gute Zusammenarbeit mit Region, Kreis, Stadt

Erstellt am 21.08.2020

 

SOEST/ARNSBERG – Der Kreis Soest und der Evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg wollen in Zukunft in der Flüchtlingsarbeit enger zusammenarbeiten. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Landrätin Eva Irrgang und Superintendent Dr. Manuel Schilling. Vor allem in der Frage von Kirchenasylen soll es künftig einen vertrauensvollen Austausch geben.

Einig waren sich Schilling und Irrgang darin, dass Menschen, die im Falle einer Rückführung in ihr Heimatland um Leib und Leben fürchten müssen, absoluten Schutz genießen müssen. Die Landrätin hat angeregt, dass das Kommunale Integrationszentrum und die beim Kirchenkreis für die Flüchtlingsarbeit zuständigen Mitarbeiter sich miteinander austauschen: „Wir haben hier beim Kreis eine gut funktionierende Willkommenskultur aufgebaut. Auch deshalb macht ein solcher Austausch Sinn.“

Die Landrätin nutzte den Antrittsbesuch des neuen Superintendenten auch, um über den Umgang ihrer Behörde mit der Corona-Pandemie zu informieren: „Wir sind bisher gut mit unserer Linie gefahren und haben ein gut funktionierendes System, das bisher hervorragend greift.“ Irrgang betonte in diesem Zusammenhang, dass für sie und ihre Mitarbeiter die Gesundheit der Menschen im Kreis immer Soest an erster Stelle stehen würde: „Erst kommen die Menschen, dann die Frage ,Wer das alles bezahlen soll.‘“ Dem Kirchenkreis bot sie Unterstützung in allen Fragen an, die es rund um Corona gibt: „Hier sitzen die Fachleute. Das Infektionsschutzkonzept ist sehr komplex. Das können Laien gar nicht alles verstehen.“

Schilling nahm das Angebot dankbar an: „Mit Blick auf die Advents- und Weihnachtszeit müssen wir sicher überlegen, was da in den Gemeinden und Kirchen machbar ist. Da ist es gut, wenn man ausgewiesene Fachleute an seiner Seite hat.“

Eine weitere Station der Antrittsbesuche von Manuel Schilling war der Soester Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer. Stadt und Kirchenkreis arbeiten besonders auf Ebene der Kindergärten eng und erfolgreich zusammen. Erst vor wenigen Tagen ist im neuen Baugebiet im Soester Norden der erste Spatenstich für eine weitere Kindertagesstätte erfolgt, die der Kindergartenverbund im Kirchenkreis betreiben wird. Zuvor war bereits der Martin-Luther-Kindergarten am Schwarzen Weg in erfolgreicher Kooperation von Stadt und Evangelischer Kirche realisiert worden.

Bürgermeister Ruthemeyer formulierte in dem Gedankenaustausch, auch seine Sorge über das sich verändernde politische Klima in der Stadt. Besonders die Diskussionen über den zukünftigen Weg, den die Stadt in der Klimaschutzpolitik gehen solle, sei von starken und oftmals ideologischen Auseinandersetzungen geprägt: „Das macht mir Sorge. Ich habe Angst vor einer Spaltung der Stadtgesellschaft. Wir können die gesamte Klimadebatte nur erfolgreich führen, wenn man es zu einem Gemeinschaftsthema macht.“

Superintendent Schilling verwies darauf, dass der Kirchenkreis gerade in der Diskussion sei, ein eigenes Klimaschutzkonzept zu erarbeiten und in der Sommersynode 2021 zur Abstimmung vorzulegen. An der Ausarbeitung hat auch Professor Dr. Hans-Ulrich Hensche, langjähriger Vizepräsident der Fachhochschule Südwestfalen, mitgewirkt. „Das ist ein äußerst innovatives Konzept, das uns im gesamten Kirchenkreis in Sachen Klimaschutz nach vorne bringen wird“, versprach Schilling. Gleichzeitig bot er an, dass sich die Evangelische Kirche in die Klimadebatte in der Stadt Soest „einmischen“ könne: „Ich kann mir für uns sehr gut eine Rolle als ein Art Moderator vorstellen.“

Auch mit Regierungspräsident Hans-Josef Vogel hat Schilling in Arnsberg einen intensiven Austausch gepflegt. Vogel ließ sich über die aktuelle Entwicklung des Kirchenkreises informieren und sicherte breite Unterstützung bei kommenden Projekten zu. „Es macht große Freude, dass in Region, Kreis und Stadt ein guter Rückhalt für uns als Evangelische Kirche zu spüren ist. Darauf lässt sich aufbauen“, bilanzierte der Superintendent nach seinen Besuchen. (Lim)

 

Wollen in der Flüchtlingsarbeit enger zusammenarbeiten: Landrätin Eva Irrgang und der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises, Dr. Manuel Schilling. Foto: Hans-Albert Limbrock

Zwei, die sich verstehen: Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer und Superintendent Dr. Manuel Schilling. Foto: Torsten Bottin