Weg von der Wegwerf-Mentalität

Erstellt am 23.10.2020

 

Von Lena Husemann

GESEKE -Im von Bodelschwingh-Haus in Geseke fand jetzt der Workshop „Ressourcen‐ und Klimaschutz in der Flüchtlingsarbeit“ satt. Elisabeth Patzsch als Synodalbeauftragte für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit und Lena Husemann als Referentin der Erwachsenenbildung möchten das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit für verschiedene Zielgruppen im Kirchenkreis aufbereiten.

Dafür hatten sie Agraringenieurin Birgit Baindl aus Bayern als Trainerin gewinnen können. Gemeinsam mit zehn Haupt- und Ehrenamtlichen ging es um Konzepte und Methoden für eine partizipative Bildungsarbeit mit Geflüchteten. Denn Klima‐ und Ressourcenschutz haben bei Geflüchteten oft keine Priorität im Alltag. Spätestens aber ab der ersten Nebenkostenabrechnung wird klar: Energie‐, Wasserverbrauch und Abfallentsorgung sind teuer in Deutschland und  mit einem verantwortungs‐ und umweltbewussten Umgang kann viel Geld gespart werden.

Im deutschen Wertesystem hat der klimabewusste Umgang mit Energie, Wasser und verwertbaren Stoffen inzwischen einen hohen Stellenwert. Kreislaufwirtschaft – als Gegenpol zur Wegwerfwirtschaft – spielt eine wichtige Rolle.

Anhand bewährter Methoden und umfangreichem Materialien zeigte Baindl, wie mit Geflüchteten partizipative Schulungen zum Thema Klima‐ und Ressourcenschutz niederschwellig umgesetzt werden können. Sie zeigte auch Beispiele zur Aufwertung von Abfällen (Upcycling), so wurden u.a. aus Altpapier bunte Schmuckperlen gerollt.

Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv, es gab immer wieder Aha-Momente für Kopf, Herz und Hand: ob beim Messen des Stromverbrauchs von Elektrogeräten des Alltags, der Müllvermeidung und -trennung, bei der Diskussion über das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln oder beim Austausch zu persönlichen Erfahrungen mit der Zielgruppe. Ausgestattet mit vielen Ideen und Materialien versuchen die Referentinnen nun, Schulungen für die Geflüchteten in den Gemeinden und Integrationskursen zu konzipieren und umzusetzen.

 

Gemeinsam kann man viel für ein gutes Klima tun – das war die wesentliche Erkenntnis eines Workhops mit Geflüchteten in Geseke.