Gemeinde kann durchatmen

Erstellt am 03.12.2020

DINKER – Wenn man als Gemeinde im Besitz einer alten Kirche ist – und über 800 Jahre sind nun wirklich alt -, dann ist man mit der Erhaltung des Gebäudes eigentlich nie fertig. Das trifft auch auf St. Othmar in Dinker zu. Aber immerhin ist nun ein wichtiges Etappenziel erreicht: Nachdem das historische Gotteshaus in den vergangenen Jahren mit viel Aufwand von innen saniert wurde, standen zuletzt die nicht minder aufwändigen Dacharbeiten auf dem Arbeitszettel der Handwerker.

Mit dem Aufsetzen eines neuen Kreuzes auf dem Chor sind diese Arbeiten nun zum Abschluss gebracht worden. Das etwa 1,40 Meter hohe Kreuz ist von Pater Abraham Fischer, in dessen Schmiede im Benediktinerkloster Königsmünster in Meschede geschmiedet worden und nimmt den vergleichsweise schlichten Baukörper der Kirche auf.

600 Quadratmeter Schiefer sind seit dem Frühjahr auf dem Fach von den Handwerkern der Briloner Firma Prange erneuert worden. Prange gehört zu den wenigen Fachfirmen, die sich noch auf dieses alte Handwerk verstehen und ist damit ein Spezialist für die Erhaltung von Kirchendächern.

Jede Schiefertafel muss mit speziellen Nägeln befestigt werden. „Da muss jeder Handgriff sitzen“, weiß Firmenchef Heinrich Prange um die Qualität seiner Mitarbeiter. Die Schieferplatten stammen aus dem sauerländischen Fredeburg und sind auch auf der Nordseite der Kirche verlegt worden.

280.000 Euro hat diese vorerst finale Maßnahme gekostet. Knapp die Hälfte stammt aus Mitteln des Bundes, weitere 75.000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beigesteuert. Für die Gemeinde verbleibt so ein Eigenanteil von etwa 65.000 Euro, der vor allem vom rührigen Förderverein aufgebracht wird.

„Hier ist beste Handwerksarbeit geleistet worden“, freute sich Pfarrer Werner Vedder, dass der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden konnte. Das ist umso erstaunlicher, weil auch hier Corona für Verzögerungen gesorgt hat.

Mit der Fertigstellung der Dachsanierung kann die gesamte Kirchengemeinde nun erst einmal kräftig durchatmen – bevor das nächste Projekt anstehen dürfte. Nach der Sanierung ist halt vor der Sanierung. (Lim)

 

St. Oktmar in Dinker hat wieder ein Kreuz (von links): Architekt Erich Schlotmann, Heinrich Prange (Dachdeckerfirma), Pfarrer Werner Vedder, Hans Wilms und Friedrich Schulze zur Wiesch von der Kirchengemeinde sowie Ingenieur Gunter Rohrberg. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Arbeit für Spezialisten: Jede Schieferplatte muss einzeln vernagelt werden. Bevor das neue Metallkreuz fertig war, diente ein Holzkreuz als Platzhalter.