Kampf gegen Darmkrebs

Erstellt am 03.03.2023

Monat März steht wieder ganz im Zeichen der Vorsorge

Amtsarzt Hansjörg Schulze nimmt den Darmkrebsmonat März zum Anlass, auf die hohe Bedeutung der Vorsorge und speziell einer Darmspiegelung hinzuweisen. Die wichtigste Waffe im Kampf gegen Darmkrebs sei die Früherkennung. Foto: Wilhelm Müschenborn/ Kreis Soest

 

Kreis Soest. Jährlich sterben in Deutschland 25.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Dabei kann man kaum einer anderen Krebsart so leicht vorbeugen. Durch Vorsorge und Früherkennung könnten nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder frühzeitig geheilt werden. Zum 22. Mal steht der März daher auf Initiative der Felix-Burda-Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und des Vereins Netzwerk gegen Darmkrebs im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Das Gesundheitsamt des Kreises unterstützt das Anliegen.

Amtsarzt Hansjörg Schulze, M.A.E., Stabsstelle ärztliche Aufgaben im Kreis-Gesundheitsamt, empfiehlt als Internist und Arzt für Gesundheitsfürsorge und Prävention, mit der Hausärztin oder dem Hausarzt bzw. einer Magen-Darm-Praxis (Praxis für Gastroenterologie) über Darmkrebs zu sprechen und sich vor Ort über mögliche Vorsorgemaßnahmen beraten zu lassen. Hansjörg Schulze: „Zurecht weist die Felix-Burda-Stiftung darauf hin, dass wir im Kampf gegen Darmkrebs eine echte Chance haben. Die wichtigste Waffe ist die Früherkennung." Denn rechtzeitig erkannt, sei Darmkrebs sehr gut behandelbar. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entwickele sich Darmkrebs aus gutartigen Vorstufen, so genannten Polypen. Mit einer Darmspiegelung, der Koloskopie, könnten diese Vorstufen frühzeitig entdeckt und entfernt werden, und zwar schon bevor sie zu Krebs werden.

Hansjörg Schulze weist auf ein von den Krankenkassen getragenes Screening-Programm zur Darmkrebsvorsorge hin: Im Alter von 50 bis 54 Jahren können Frauen und Männer jährlich einen sogenannten immunologischen Stuhltest (iFOBT, Test auf verborgenes Blut im Stuhl) durchführen lassen. Ab 55 Jahren haben Frauen und Männer alle zwei Jahre Anspruch auf einen iFOBT, solange noch keine Vorsorgedarmspiegelung in Anspruch genommen wurde. Männer haben ab 50 Jahren alternativ zum Stuhltest auch einen Anspruch auf zwei Vorsorge-Koloskopien im Mindestabstand von zehn Jahren. Frauen haben ab einem Alter von 55 Jahren Anspruch auf zwei Vorsorge-Koloskopien im Mindestabstand von zehn Jahren. Da Männer ein höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, wird ihnen die Darmspiegelung früher angeboten. Bei einem auffälligen Stuhltest besteht immer der Anspruch auf eine Abklärungskoloskopie.

Hansjörg Schulze: „Die Darmspiegelung oder Koloskopie ist also als Vorsorgemaßnahme ab einem Alter von 55 Jahren kostenlos, sie wird von der Krankenkasse gezahlt. Die Koloskopie ist eine sichere Untersuchung, wer sie durchführt unterliegt hohen Qualitäts- und Kontrollstandards. Die Spiegelung des Darms ist eine schnelle Untersuchung, in der Regel dauert sie etwa 20 Minuten. Die Untersuchung kann schmerzfrei durchgeführt werden und auf Wunsch mit einem Beruhigungsmittel im Dämmerschlaf erfolgen."

Die Deutsche Krebshilfe bietet umfangreiche Infos zum Darmkrebs (www.krebshilfe.de). Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Zwar sind in den letzten Jahren in Deutschland immer weniger Menschen daran erkrankt, dennoch erhalten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin jedes Jahr etwa 58.100 Menschen die Diagnose Darmkrebs, davon etwa 33.100 Männer und etwa 25.000 Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 72, für Frauen bei 75 Jahren. Und das Alter ist ein ausgeprägter Risikofaktor für Darmkrebs. Neben dem Alter gibt es noch weitere Faktoren, die das Risiko für eine Darmkrebserkrankung erhöhen. Dazu gehört auch der individuelle Lebensstil.