Heldentraining mit Finn und Emma

Erstellt am 16.06.2023

Fachkräfte setzen sich mit Kinderschutz in der Schule auseinander

Teresa Brohl vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn (links) stellte den Kinderschutzparcours vor. Britta Thulfaut von der Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit (rechts) organisierte die Schulung. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest

 

Kreis Soest. Was bedeutet Kindeswohlgefährdung? Welche Schritte sind dann zu gehen? Und welche Kinderrechte gibt es? Mit diesen Fragen haben sich 50 Fachkräfte der Schulsozialarbeit bei einer Schulung zum Thema „Kinderschutz in der Schule“ auseinandergesetzt. Die Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit des Kreises Soest organisierte die beiden Fortbildungstage.

Die Fachbeauftragen für Kinderschutz vom Jugendamt Kreis Soest und den Jugendämtern der Städte Soest, Lippstadt und Warstein stellten ihre Arbeit und die Schnittstelle mit der Schulsozialarbeit vor. Kindeswohl­gefährdung bedeutet nicht nur körperliche und sexuelle Gewalt, sondern kann auch in anderen Formen wie Vernachlässigung, seelischer Misshandlung oder dem Miterleben von häuslicher Gewalt auftreten. "Es ist wichtig, dass die Fachkräfte der Schulsozialarbeit Kindeswohlgefährdung erkennen und dann die richtigen Schritte einleiten. Wir als Fachbeauftrage für Kinderschutz bieten hierfür eine anonyme Beratung an und überlegen gemeinsam mit den Fachkräften, Lehrkräften und Schulleitungen, was zu tun ist", erläutert Kerstin Werner vom Jugendamt Lippstadt.

Teresa Brohl vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn stellte einen Kinderschutzparcours vor. Die Fachkräfte lernten die Methoden dieses Rundkurses kennen und wurden auf die Arbeit mit diesen in den Schulen vorbereitet. Die verschiedenen Stationen behandeln die Themen Kinderrechte, Gefühle, Nähe und Distanz, Gewalt, Wut und Macht und sind für die erste bis sechste Klasse gedacht. Ziel des Heldentrainings mit Finn und Emma ist es, Kinder zu Expertinnen und Experten für Kinderrechte und Gefühle zu machen. Sie lernen, wie sie ihre Kräfte gut einsetzen können, um sich und anderen zu helfen.

Fachkräfte können den Parcours für ihrer Schülerinnen und Schüler ausleihen. Das plant auch eine begeisterte Teilnehmerin: "Mir hat die Lebendigkeit der Methoden sehr gut gefallen. Wir werden ihn auf jeden Fall in das Schutzkonzept der Schule fest einbauen."

Der Bedarf und der Wunsch nach Information und Konzeptentwicklung an den Schulen zum Thema Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung ist groß, auch das hat die Schulung gezeigt. "Schulsozialarbeit stellt durch ihr niedrigschwelliges Angebot eine wichtige Schnittstelle zwischen Schule und Jugendamt dar. Ziel ist es, diese Schnittstelle durch die Schulungen weiter zu stärken", kündigt Britta Thulfaut von der Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit an.