Der frisch versetzte Maßwerksbogen in der fünften Gerüstetage am Nordturm der Wiesenkirche war Ziel eines spontanen Besuchs zweier Kuratoriumsmitglieder (von links): Eckhard Uhlenberg, Präsident NRW-Stiftung, Altdombaumeister Jürgen Prigl, Regierungspräsident Markus Böckelühr, Bauhüttenmeister Markus Schulze und Dr. Birgitta Ringbeck, Vorsitzende des Westfälischen Dombauvereins. Foto: Fischer
Von Klaus Fischer
Soest. Es war ein kurzer Besuch in Soest: Eckhard Uhlenberg, ehemaliger Staatsminister und Präsident der Stiftung NRW, begleitete den neuen Arnsberger Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr bei dessen „Antrittsbesuch“ in der Wiesenkirche. Dort wurden die beiden von Dr. Birgitta Ringbeck, der Vorsitzenden des Westfälischen Dombauvereins, und Altdombaumeister Jürgen Prigl begrüßt. Der neue Regierungspräsident (RP) gehört Kraft seines Amtes wie auch Uhlenberg dem Kuratorium der Wiesenkirche an.
Böckelühr kannte die Wiesenkirche schon von früheren Besuchen, die Turmbaustelle aber hatte er bislang noch nicht besucht. So beschloss die Gruppe spontan, mit dem Baustellenlift zur fünften Etage hochzufahren. Denn dort waren just an diesem Tag zwei Maßwerkbögen für die Turmfenster in der oberen Turmetage gesetzt und in den Fugen verbleit worden. Ein dritter (und letzter) Bogen aus Obernkirchener Sandstein wird in diesen Tagen ebenfalls von den Steinmetzen der Dombauhütte eingebaut.
Der RP war beeindruckt von den Arbeiten und der Sorgfalt, mit der die Bauhüttenleute ans Werk gehen, und ließ sich von Prigl kurz in die Geschichte und die Praxis der Turmsanierung einführen. So erfuhr er auch, dass bis zum Jahr 2025 die Arbeiten am Stein abgeschlossen werden sollen. Am 31. Oktober (Reformationstag) 2025 soll dann in einem großen Festakt die Vollendung der Turmsanierung gefeiert werden. Den Termin notierte sich der Besucher sofort in seinem Kalender. Bis 2027 soll dann auch das große Gerüst verschwunden sein. Allerdings werden die Sanierungsarbeiten an der Traufengalerie rund um die Kirche noch mehrere Jahre andauern.
Abschließend blickten die beiden Gäste noch in die Dombauhütte und entdeckten in einer Werkkabine einen Stein, an dem schon einige Chimären zu sehen waren. Wie berichtet, sollen insgesamt 88 dieser Chimärenköpfe rund um die Kirche entstehen. Wie aber das Prozedere um diese Köpfe gehandhabt wird, stehe noch nicht fest, erfuhr Böckelühr von Prigl. Insbesonders die finanzielle Seite sei noch nicht geklärt. Kf