Längst nicht nur ein Soester Dinner

Erstellt am 18.08.2023

Dinner in weiß in St. Petri hast viele Freunde aus der Umgebung gefunden

„In Hamm gibt es so was Schönes nicht, also fahren wir nach Soest", so freuen sich diese Damen auf schöne Stunden zwischen Altar und Kanzel. Fotos: Thomas Brüggestraße

Von Thomas Brüggestraße

Soest. Jeder bringt was zu essen und zu trinken mit, das wird dann zusammengelegt. In der originalen Version bringt auch jeder Tisch und Stuhl mit – und man zieht sich komplett in Weiß an, damit man sich als Teil der Feier-Gemeinschaft erkennt. Dann tafeln alle, unterhalten sich, haben so ein paar schöne Stunden und nehmen mit, was übrig ist und was sie sonst so mitgebracht haben.

Die vom französischen Original abgeleitete und begrifflich geschützte Tafelrunde, je nach Wetterlage in oder an der Petrikirche nennt sich „Dinner in Weiß“ und wird als jährliche Veranstaltung organisiert von der „Alde-Kerk-Stiftung“. Jetzt trafen sich wieder rund 250 angemeldete Gäste. „Ob das jetzt unsere fünfte oder sechste Veranstaltung ist, wissen wir gar nicht so genau“, sagten Michael Schrader und Susanne Wenselowski mitten im Trubel rund um den Altar: Um 18.30 Uhr war Einlass, und alle packten aus und rückten Stühle.

Weil das Wetter in diesem Sommer eine Wundertüte ist, hatten die Organisatoren schon in der vergangenen Woche beschlossen, die Tische nicht auf dem nördlichen Petrikirchplatz, sondern drinnen aufzubauen. „Ist doch auch ein schöner Platz“, so hieß es von den Gästen. Und die sind längst nicht nur aus Soest: „Wir sind alle aus Hamm", so stellten Martina Sroka und Andrea Niermöller sich und ihre Gruppe vor. „In Hamm, da gibt es so etwas Schönes nicht, deshalb fahren wir gerne nach Soest zum Dinner. Heute zum fünften Mal.“ Was sie mitgebracht haben? „Käseplatten, Zwiebelbrot, Himbeer-Muffins, Apérol für den Nachtisch, viel Weißwein, Antipasti.... Zu neunt sind wir.“

Party in der Kirche? Mit dem Feiern und den Schwätzchen im Gotteshaus haben nicht nur diese Gäste kein Problem: „Ja warum denn nicht? Man sitzt doch hier richtig schön, so um den Altar herum...“ So sehen es auch Birgit Honsel und Marion Lepold - sie und ihre große Gruppe sind aus Möhnesee nach Soest gekommen: „Weil's einfach schön ist, egal, ob draußen oder drinnen. Wir sind von Anfang an dabei.“

Zwei wurden schmerzlich vermisst: Pfarrerin Leona Holler war leider krank - sie sollte die Begrüßung übernehmen. Pia Saatmann hatte auch abgesagen müssen – mit ihr fehlte eine richtig schöne Gesangsstimme. „Da müssen wir schauen, dass wir selber singen - wird schon werden", sagt Susanne Wenselowski und blickt zufrieden in die Runde: "Sieht wieder richtig schön aus...“

 

Dieser Tisch war besetzt mit Dinner-Fans aus Möhnesee.

Blick von der Kanzel in den Altarraum.