Ein Geschenk für das Christkind

Erstellt am 15.12.2023

Krippenspiel in Neheim ist sehr gefragt und wird live gespielt und mit Videosequenzen bereichert

Bereit zu jeder Rolle: Rund 25 Kinder kamen zum ersten Vorbereitungs- und Kennenlern-Treffen für das Krippenspiel, das Pfarrerin Larissa Hachmann-Figgen für die Live-Aufführung am Heiligen Abend vorbereitet. Fotos: Frank Albrecht

Von Frank Albrecht

Neheim. Fleißig wurden im Vorfeld schon die bunten Handzettel zum Krippenspiel an Heiligabend verteilt. Und dann war es an einem Sonntag im November so weit: Zum ersten Treffen mit Pfarrerin Larissa Hachmann-Figgen in der Neheimer Christuskirche herrschte großer Andrang. Viele Kinder waren mit ihren Eltern gekommen, die geduldig auf den Stühlen warten und sich das Spektakel ansahen. „Herzlich willkommen, großartig, dass so viele von euch da sind“, freute sich Larissa, als sie sich den Kindern vorstellte. Dabei wäre das  gar nicht nötig gewesen, bestens bekannt ist die junge Pfarrerin, die seit einigen Monaten ordiniert ist, in der Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde,.

Etwas überrascht vom großen Interesse stellte Larissa erst mal klar: „Bei so einem großen Ensemble muss ich wohl noch ein paar Rollen dazuschreiben.“ Und beim Blick in die große Runde gespannter Gesichter der Kinder, die es sich auf den  Altarstufen bequem gemacht hatten, wurde klar: Das wird eine Menge Arbeit, alle Kinder ans Spiel zu bringen! Zum zweiten Mal geht es das Krippenspiel in der Evangelischen Kirchengemeinde Neheim an den Start. Die Premiere zu Weihnachten 22 hatte großen Eindruck hinterlassen. Und so waren nicht wenige bekannte Kindergesichter aus dem letzten Jahr mit dabei, aber auch ein paar Neulinge auf der „Bühne“ wollten sich versuchen.

Das erste Treffen diente allen zum Kennenlernen des Stückes und der Bekundung von Interesse an bestimmten Rollen. Verhandelt wurde über die Besetzung der Geschichte namens „Ein Geschenk für das Christuskind“ aber erst später. Vorher erfuhren vor allem die Neuen mit ihren Eltern, dass das Stück am Heiligen Abend wieder live in der Christuskirche gespielt und zudem noch mit den vorher aufgezeichneten Videosequenzen durch Mitstreiter David Krüger aus der Gemeinde bereichert wird. Die gibt es über eine Leinwand in der Kirche zu sehen. Und dann verkündete Pfarrerin Larissa: „Spürnase und Luca waren im letzten Jahr die Hauptfiguren des Spiels gewesen. In diesem Jahr sind es Oma Mia und Enkelin Sarah.“

Gefragt, wer die Oma spielen mag, gingen zahlreiche Finger zielstrebig in die Höhe. Aber das war ja noch längst nicht alles. Viele Rollen als Hirte galt es zu besetzen, ferner eine Bettlerin, einen frierenden Mann und natürlich – Maria und Josef! „Die beiden haben in diesem Jahr aber keine Hauptrolle“, klärte die Regisseurin auf. Egal, Hauptsache irgendeine schöne Rollen dachten sich die insgesamt rund 25 Kinder, die ihre Lust zum Mitspielen schon beim ersten Treffen ganz deutlich gezeigt hatten. Aber erst einmal sollten die Rollen nur gelesen werden, mit dem Verteilen der Zettel dazu sei noch keine feste Vergabe verbunden, mahnte sie.

Allein schon das Verteilen der Zettel zum Vorlesen an die Kinder war sportlich. Von links nach rechts und wieder zurück lief die Pfarrerin mit dem Mikro in der Hand, um den einzelnen Kindern die Gelegenheit zur Vorstellung in der Kirche zu geben. Und dazwischen immer wieder Fragen: „Was bringen die Hirten Jesus mit?“, „Wo war noch einmal Samuel?“ oder „Wer kann hier auch noch Flöte spielen?“ fragte sich die Pfarrerin munter durch die Runde der Kinder. Es war schon bewundernswert, mit welcher Engelsgeduld sie sich den jungen Spielerinnen und Spielern zugewendet. Nur 60 Minuten wollte sie beim ersten Treffen die Aufmerksamkeit der Kinder beanspruchen, schließlich sollten sie ja nicht zu sehr strapaziert werden. „Das Lesen des Textes ist noch keine Vergabe und Bindung an eine bestimmte Rolle“, erklärte sie den Kindern mehrfach. Während die Kinder nach und nach immer unruhiger wurden, gab es nur diese Chance – gelesen und geübt wurde in kleinen Gruppen vor dem Altar. Alle Kinder wurden gebeten, die Textzettel nicht mit nach Hause zu nehmen. „Solange die Rollen noch nicht verteilt sind, möge bitte keiner den falschen Text auswendig lernen“, erklärte Larissa.

Schließlich wurden die Rollen verteilt. Nach und nach ging die Pfarrerin die Liste der Mitwirkenden durch, die schon fest eingeplant waren, und die Kinder meldeten sich eifrig. Für alle, die noch nicht versorgt waren, wurden bis zum nächsten Treffen noch Figuren eingebaut; es sollte kein Kind unversorgt bleiben. Inzwischen wurde an den Adventswochenenden fleißig mit den Kindern für den 24. Dezember geprobt – trotz einiger Krankheits- und Terminausfälle. Und ein paar weitere Rollen sind durch Verdopplung hinzugekommen. „Ich bin gespannt, habe aber ein gutes Gefühl“, schmunzelte Larissa. Bei so viel Motivation, die in den Kinderaugen ablesbar war, kann eigentlich nichts wirklich schief gehen.

Wie es sich anfühlt, vor eine Zuschauern auf der „Bühne“ in der Christuskirche zu stehen, durften die Kinder beim ersten Einlesen der Texte für das Krippenspiel schon einmal ausprobieren.

Pfarrerin Larissa Hachmann-Figgen freut sich schon auf die Aufführung des Krippenspiels.