Ein feierlicher Moment

Erstellt am 15.12.2023

Petri-Kantorei läutet Vorweihnachtszeit mit Konzert ein

Unter der Leitung von Kantorin Annette Arnsmeier lieferte die Petri-Kantorei im Zusammenspiel mit den Solisten ein beeindruckendes Chorerlebnis ab. Fotos: Klaus Bunte

Von Klaus Bunte

Soest. Wenn zwischen getragenen klassischen Werken von draußen „Country Roads“ und „Sweet Caroline“ ans Ohr der Besucher dringen, dann ist Weihnachtszeit in St. Petri – damit muss man leben, wenn die Kirche direkt neben dem Weihnachtsmarkt liegt, und die hauseigene Kantorei kann mit ihren musikalischen Gästen deswegen ja schlecht an eine andere Spielstätte ausweichen.

Kantorin Annette Elisabeth Arnsmeier dürfte auch ganz andere Sorgen gehabt haben im Vorfeld des Chorkonzertes zum Advent, das in dieser Form schon längst stattgefunden hätte, hätte da die Pandemie nicht einen Riege vorgeschoben. Doch auch jetzt sorgte die aktuelle Krankheitswelle für den einen oder anderen Ausfall nicht nur im Chor, sondern auch bei den Solisten: Organist Daniel Tappe lag darnieder, sein Vertreter steckte sich mit Corona an, und erst am Tag der Generalprobe sprang Stefan Madrzak ein. „Er hat es trotzdem gemeistert“, so Arnsmeier in ihrer Anmoderation. Wer Madrzaks Fähigkeiten kennt, dürfte daran jedoch nie ernstlich gezweifelt haben.

Das Konzert mit Werken vom Frühbarock bis zur gemäßigten Moderne zeichnete sich vor allem durch die Abwechslung zum einen in der Zusammenstellung der Ausführenden aus, von Werken, die alle gemeinsam bestritten bis hinab zu reinen Duo-Kombinationen, so zum Beispiel, wenn Ulrich Rikus (Violoncello) und Tomoko Yano-Ebmeyer (Fagott) ihren Mitstreitern eine längere Atempause gönnten. Auch nutzten sie den ganzen Raum der Kirche, spielten und sangen unten im Altarraum wie auch oben auf der Empore an der Orgel – wer sich im dicht besetzten Zuschauerraum nicht umdrehte, konnte somit jedoch schwer erkennen, ob gerade Madrzak oder Arnsmeier an der Orgel saß.

Den feierlichsten Moment des Konzerts bewahrten sich die Musiker bis zum Schluss auf, den Schlusschor aus Camille Saint-Saëns’ Weihnachtsoratorium. Den gab es als Zugabe gleich noch ein zweites Mal – und da lohnte es sich besonders, sich einmal umzudrehen, denn ganz zum Ende des Werkes ließ Madrzak schon vor Heiligabend den Zimbelstern der Orgel rotieren. Chor und Instrumentalisten spielten das letzte Stück, den Schlusschor aus Camille Saint-Saëns’ Weihnachtsoratorium, als Zugabe gleich noch ein zweites Mal.

 

Chor und Solisten agierten zeitweise gemeinsam von der Empore aus.

Ulrich Rikus (Violoncello) und Tomoko Yano-Ebmeyer (Fagott) spielten im Duo vier Stücke von Paul Himdemith.