Hochrangiger Besuch an der Wiese - Delegation der Landeskirche und der Kirche von Kurhessen-Waldeck informiert sich

Soest. Hochrangiger Besuch in der Wiesenkirche: Professor Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, und Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, besuchten jetzt mit weiteren Vertretern der Leitungsgremien die Wiese-Georgs-Gemeinde in Soest.

Der regelmäßige Meinungsaustausch zwischen beiden Landeskirchen findet abwechselnd in Westfalen oder Kurhessen-Waldeck statt, immer an Orten mit einer reichen Geschichte.

In Soest begann das halbtägige Treffen zunächst mit einer gemeinsamen Andacht und einer anschließenden Gesprächsrunde im Wiese-Gemeindehaus. Zum Mittagessen saßen alle in der anheimelnd-historischen Atmosphäre des Gasthaus Christ zusammen, und den Abschluss bildete ein Treffen mit Dombaumeister Jürgen Prigl und dem künftigen Bauhütten-Leiter Daniel Müller.

Prigl führte die beiden Delegationen durch die Wiesenkirche, erläuterte Baugeschichte, Bauhüttenwesen vom Mittelalter bis heute, Feinheiten der Architektur und Ausgestaltung, berichtete von der andauernden Restaurierung und der Kunst, Fördertöpfe zu finden und Spenden einzuwerben.

Mit dem Baustellen-Aufzug ging es für alle hoch hinaus aufs aktuelle Gerüst zu einem kurzen Blick über die Stadt und auf den Fortschritt der aktuellen Turmsanierung und die unerwarteten Probleme durch Risse im Gemäuer: „Kriminelle Machenschaften waren das“, so schimpfte der Dombaumeister über die Sanierungs-Kampagne von 1928 bis 1932.

„Mit billigstem Hitlerbeton“ sei da höchst unfachmännisch und völlig verantwortungslos gearbeitet worden – im letzten Sommer fielen Risse und Wölbungen in der Mauerkrone über dem Chorbereich auf, machten den Pfusch von damals offenbar: Eine mehr als 700 Jahre alte Mauer neigte sich bereits lebensgefährlich weit nach außen und wird inzwischen von einer weltweit einzigartigen Stützkonstruktion aus Stahl gehalten, damit der Altarraum nicht  auseinanderbricht. (brü)