Buntes Programm stärkt das Zusammenleben - Toleranz steht im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe des Evangelischen Kirchenkreises

Erstellt am 09.05.2019

Soest-Arnsberg. Mit der Reihe „Gewalt überwinden – Vielfalt fairbindet“ bietet der Evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg in den kommenden Monaten eine Vielzahl von Veranstaltungen rund um die Themen Integration und Toleranz an. Nachfolgend eine Übersicht.

13. Mai, 19.30 Uhr, Kulturzentrum Alter Schlachthof Soest, Kabarett/Comedy: „Ich komm auf Deutschland zu“,  Firas Alshater gilt als Deutschlands erster „Flüchtlings-You-Tuber“. Sein Video „Wer sind diese Deutschen?“ ging viral steil und wurde 2,5 Millionen mal angeklickt. Das US-Magazin TIME hat ihn zu eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Kategorie „Next Generation“ ernannt. In seiner Autobiographie „Ich komm auf Deutschland zu“ beschreibt Alshater in ironischer und satirischer Weise sehr pointiert über sein Leben als Flüchtling. Von seinen Erlebnissen in Deutschland und Syrien erzählt Firas witzig, tragikomisch, offen und immer liebenswert frech. Sein Credo: „„Ich hab genug Hass gesehen. Mit Lachen und Humor erreicht man viel mehr.“ mehr

 

17. Mai, 9.35 Uhr, Aula Gesamtschule Soest, „Das Boot ist voll“ ist ein Theaterstück, das ein Unglück vor der italienischen Insel Lampedusa aufgreift. Dabei sind im Herbst 2013 einige hundert Flüchtlinge ertrunken. Das Stück geht dabei über die Grenzen der dokumentarischen Beschreibung der Fakten hinaus und eröffnet eine gänzlich neue Perspektive auf die Folgen der Flüchtlingsbewegung in unserer Gesellschaft. Aus nüchternen Zahlen und aus Schlagzeilen der Medien wird mit Vito – dargestellt von dem aus Warstein stammenden Willi Schlüter – ein Mensch auf der Bühne lebendig, mit Gefühlen, Widersprüchen und bewegenden Fragen. Dies ist eine interne Veranstaltung für Soester Schulen, die vom Kommunalen Integrationszentrum unterstützt wird. mehr

17. Mai, 19.30 Uhr. Theaterstück: Das Boot ist voll, Theateraula Belecke, Theaterstück „Das Boot ist voll“. Öffentliche Aufführung des Theaterstücks (siehe Beschreibung hier). Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse.

17. Mai, Lippstädter Altstadtlauf „Hass schadet der Seele“. Information und Anmeldung: www.altstadtlauf-lippstadt.de,

5. bis 7. Juni, Missio-Truck – Menschen auf der Flucht, Soest, Arnsberg, Belecke. Eine multimediale Ausstellung für Jugendliche und Erwachsene. Am Beispiel von Bürgerkriegsflüchtlingen im Osten der Demokratischen Republik Kongo werden die Besucherinnen und Besucher im Truck für die Ausnahmesituation einer Flucht und Vertreibung sensibilisiert. Dabei steht die Lebensleistung von Flüchtlingen im Mittelpunkt, auch in widrigen Lebensumständen Würde zu bewahren, zu lernen und die eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen. Weltweite Fluchtursachen, persönliche Fluchtgeschichten aus verschiedenen Ländern und die Situation Geflüchteter in Deutschland ergänzen die Ausstellung. Der Missio-Truck steht am 5. Juni ab 14 Uhr auf dem Soester Marktplatz, am 6. Juni ab 9 Uhr auf dem Arnsberger Neumarkt und am 7. Juni am Schulzentrum in Belecke.

12. September, 18 Uhr, Workshop: Internationale Frauenbilder, Mehrgenerationenhaus Bad Sassendorf. Wie nehmen wir Frauen aus anderen Kulturen wahr? Welche Frauenbilder tragen wir in uns und wie prägen diese Bilder unsere Wahrnehmung von Frauen aus anderen Kulturkreisen? Ein Kurzreferat mit interaktiven Methoden bildet die Grundlage dieses Seminars.

19. September, Vielfalt zum Blättern, Gemeinsames Kirchenzentrum Meschede, 14.30 Uhr bis 16 Uhr Angebot für Erzieher*innen und Interessierte, 17 bis 19 Uhr Angebot für Engagierte in der Flüchtlingsarbeit und Interessierte. In den vergangenen 10 Jahren ist zu den Themenbereichen Integration, interkulturelles Lernen, Vielfalt, Umgang mit Fremden und Anderssein eine Vielzahl von Literatur und bemerkenswertem Material entstanden. Präsentiert wird eine umfangreiche Auswahl an Büchern, dabei wird viel Zeit zum Durchsehen der Bücher zur Verfügung gestellt.

25. September, 19 Uhr, Diskussion: Ich bin angekommen – ich bin hier, Soest, Veranstaltungsort wird noch bekanntgegeben. Was muss geschehen, damit Integration in unserem Land gelingt? Was läuft bereits gut und wo muss noch deutlich nachgebessert werden. Darüber diskutieren Serap Güler, die Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration sowie die Bestsellerautorin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor („Die Sache mit der Bratwurst“). Beide Frauen eint, dass sie jeweils eine eigene Integrationsgeschichte haben. Serap Güler hat türkische Wurzen. Die Familie von Lamya Kaddor stammt aus Syrien.

26. September, 18 Uhr. Workshop: Internationale Frauenbilder, Evangelisches Gemeindehaus Bestwig, Siehe Beschreibung für den 12. September in Bad Sassendorf.

5. Oktober, 16 bis 20 Uhr, Projekttag „Gewalt überwinden“, Evangelisches Gemeindehaus Brilon. Am Beispiel der anonymisierte Geschichte des 17jährigen Juden Herschel Grynszpam, der am 7. November 1938 den deutschen Botschaftssekretär Ernst von Rath in Paris erschoss, wird mit szenischen und kreativen Methoden die Entstehung von Gewalt erkennbar und erlebbar machen. Wo erleben die Jugendlichen Gewalt und Ausgrenzung in ihrem Alltag? Gibt es heute auch Gruppen von Menschen, die zu Sündenböcken gemacht werden? Wie können die Jugendlichen ohne physische Gewalt Stärke zeigen? Gemeinsam wird nach Ansätzen und Ideen gesucht, aus der Gewaltspirale auszusteigen.

9. Oktober, 19.30 Uhr, Konzert: We are the world, Kulturzentrum Alter Schlachthof. Sie sind 22 junge Männer und Frauen. Und sie sind vor allem eins: stimmgewaltig. Die Living Worshippers haben sich 2014 gegründet und singen und spielen Gospelmusik mit einer Inbrunst und Empathie, wie das wohl nur Menschen mit afrikanischen Wurzeln können. Die Sängerinnen und Sänger kommen ursprünglich aus Kamerun, Kongo, Rwanda und leben hier in Dortmund, Hamm, Wuppertal, Essen, Bochum. Gospelmusik ist auch das Projekt des Warsteiner Pfarrers Volkert Bahrenberg und seiner Band Gospel Spontan. Gemeinsam und einzeln werden beide Gruppen für einen unvergesslichen Abend sorgen, bei dem vor  allem eines stimmt: „God is in the house!“.

17. November, 19 Uhr, Konzert: A Child of our time, Abtei Königsmünster Meschede. Michael Tippetts Oratorium „A child in our time“ ist ein Crossover-Kulturereignis, wie es die Region so bisher nicht erlebt hat. Aufgeführt wird es von der Stiftung Kirchenmusik Sauerland unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar. Beteiligt sind mehrere Chöre, internationale Solisten, das Philharmonische Orchester Hagen sowie das Teatron-Theater Arnsberg.

Die Dortmunder Gruppe „Living Worshippers“ liebt und lebt Gospelmusik.

„Gospel Spontan“ nennt sich die Gruppe um Pfarrer Volkert Bahrenberg (links).